Dienstag, 1. März 2011

WriteMonkey 2.01

Bereits im Rahmen meines Interviews mit Iztok Stržinar im vergangenen Monat hat der Entwickler von WriteMonkey angekündigt, dass er neben der Behebung von Fehlern aus der aktuellen Version 2.0 ein neues, nützliches Feature plant, mit welchem Schriftsteller sogar in einer lauten, unruhigem Umgebung dennoch konzentriert arbeiten können.

Hierbei handelt es sich um die Idee, so genanntes weißes Rauschen direkt von WriteMonkey aus über die Kopfhörer des Laptops oder PCs abzuspielen, um Gespräche und andere störende Umgebungsgeräusche quasi auszufiltern und so sogar in lauten Umgebungen konzentriert und produktiv zu schreiben.

Da es sich bei diesem Feature noch vor wenigen Wochen lediglich um ein angedachtes Konzept handelte, war ich äußerst positiv überrascht, als ich das neue Serviceupdate 2.0.1 von WriteMonkey auf der offiziellen Homepage von Iztok Stržinar entdeckte: Neben den bereits angekündigten Fehlerkorrekturen (die für die meisten Anwender keine Rolle spielen, da die hiermit behobenen Fehler überwiegend asiatische Sprachen betreffen) bietet die neue Version jetzt bereits das anfangs erwähnte Feature mit dem weißen Rauschen.

Hierbei hat Iztok Stržinar nicht, wie ich das ursprünglich vermutet hatte, einen Generator für weißes Rauschen in WriteMonkey eingebaut, sondern stattdessen die Möglichkeit geschaffen, beliebige MP3 oder OGG Dateien über WriteMonkey im Hintergrund abzuspielen. Zwei Varianten, das Knistern eines Feuers und das Plätschern vom Regen, sind bereits in der neuen Version des Programms enthalten.

Wem diese beiden nicht ausreichen, der kann über die offizielle Homepage im Downloadbereich noch ein ganzes Paket mit weiteren Hintergrundgeräuschen herunter laden und diese dann einfach in das Sounds Verzeichnis von WriteMonkey entpacken. Der Inhalt dieses Pakets erfüllt mit Sicherheit so gut wie alle Wünsche, die jemand für Hintergrundgeräusche für ablenkungsfreies Schreiben nur haben könnte: neben den drei klassischen Varianten normalen Rauschens (weißes Rauschen, rosa Rauschen und braunes Rauschen) gibt es hier verschiedene stilvolle Hintergrundgeräusche wie Wind, Meeresrauschen, Sturm, Wasserfall oder die Geräusche des Waldes. All diese Loops liegen im OGG-Format vor, wobei keine der Dateien größer als 600 KB ist.

Der Nutzen dieses neuen Features geht allerdings über den reinen Einsatz von weißem Rauschen weit hinaus: nun ist man zum Beispiel auch in der Lage, ähnlich wie bei dem Mac Programm Ommwriter beim Schreiben beliebige Musikstücke wie zum Beispiel entspannende Meditationsmusik im Hintergrund abzuspielen. Auf diese Weise können Sie sozusagen jederzeit den passenden Soundtrack für ihr Buch griffbereit dabei haben.

Das neue Feature, das allerdings nur registrierten Benutzern (die die Entwicklung von WriteMonkey mit einer kleinen Spende unterstützt haben) zur Verfügung steht, kann beim Schreiben jederzeit mit STRG + W ein- oder ausgeschaltet werden. Mit SHIFT + STRG + W kann man der Reihe nach alle Soundeffekte durchschalten, die im Sounds-Ordner gespeichert sind.

Man könnte nun argumentieren, dass man ebenso gut einfach einen simplen Media Player wie Foobar2000 (der im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten 'gapless playback' beherrscht) mit den entsprechenden, auf automatische Wiederholung geschalteten Sounddateien im Hintergrund laufen lassen könnte.

Für Anwender ohne Lizenzschlüssel, denen diese Funktion von WriteMonkey somit nicht zur Verfügung steht, mag das sogar zutreffen. Die in WriteMonkey implementierte Lösung hat gegenüber dem Workaround mit dem Media Player natürlich den Vorteil, dass man kein zusätzliches Programm benötigt, sondern jederzeit mit ein paar simplen Tastendrücken die Hintergrundgeräusche ein und ausschalten oder zwischen den einzelnen Soundsverzeichnis gespeicherten Geräuschen umschalten kann.

Der einzige Nachteil, den die neue Funktion in der aktuellen Programmversion noch hat, ist, dass die Lautstärke die Hintergrundgeräusche ausschließlich über die normale Lautstärkeregelung von Windows reguliert werden kann. Es ist somit nicht möglich, die Lautstärke der Soundeffekte unabhängig von einem eventuell aktivierten Tastenklicken zu regulieren. Aber es würde mich sehr wundern, wenn Iztok Stržinar nicht bereits in einem der nächsten Updates für WriteMonkey eine Lösung für diesen kleinen Schönheitsfehler präsentieren würde.

Sie finden die neue Version von WriteMonkey unter http://writemonkey.com/download.php