Dienstag, 13. Juli 2010

Review “Wondershare Demo Creator 3.0”

Für die Aufzeichnung von Screencasts, also Videos, die die Bedienung von Programmen interaktiv zeigen, war Camtasia Studio von Techsmith bisher immer die erste Wahl - mit stolzen 299 USD allerdings für Privatanwender fast unerschwinglich teuer. Doch mittlerweile gibt es mit dem "Wondershare Demo Creator" einen starken Konkurrenten, der mit 99 USD für eine Privatlizenz gerade mal ein Drittel seines Konkurrenten kostet und dabei mit starken Leistungsmerkmalen punkten kann:

Der "Wondershare Demo Creator", der optisch mit einer modernen und übersichtlichen Benutzeroberfläche im Ribbon-Design (ähnlich wie bei Office 2007) ausgestattet ist, kann wahlweise komplette Filme oder interaktive Demos zu Programmen, Webseiten o.ä. aufzeichnen.
In beiden Fällen haben Sie die freie Wahl, ob Sie den kompletten Bildschirm (inklusive aller laufenden Anwendungen), ein spezielles Anwendungsfenster oder einen bestimmten Bildschirmausschnitt aufzeichnen wollen.
Das Programm bietet drei unterschiedliche Aufzeichnungsmodi:

Screen Shot

Hier werden alle Tastendrücke und Mausklicks registriert, die Sie im ausgewählten Anwendungsfenster machen. Bei jedem Klick oder Tastendruck wird ein Screenshot gemacht. Diese können Sie dann später bei der Bearbeitung einfach und unkompliziert zu einem kompletten Film zusammenfügen. Dieser Modus hat den Vorteil, dass es keine Rolle spielt, wenn Sie während der Aufzeichnung in den Menüs länger nach einer bestimmten Option suchen oder mal eine kurze Pause einlegen müssen. Solange Sie nirgends hin klicken und keine Taste drücken, wird auch nichts aufgezeichnet.

Full Motion

Im Full Motion Modus wird alles aufgezeichnet, was am Bildschirm passiert. Dieser Modus bietet sich an, um automatisch ablaufende Prozesse aufzuzeichnen, die keine Interaktion des Anwenders am Bildschirm erfordern (z.B. das Rendern einer Grafik in einem 3D-Programm).

Manual

Der manuelle Modus bietet Ihnen die größtmögliche Freiheit. Hier können Sie, während Sie ähnlich wie im "Screen Shot" Modus im aufzuzeichnenden Programmfenster arbeiten, mit frei definierbaren Hotkeys Screenshots von genau den Arbeitsschritten machen, die Sie in Ihrer Demo dokumentieren wollen.

Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, während der Aufzeichnung Ihrer Demo per Mikrofon Ihre eigene Stimme mit aufzuzeichnen und so Ihren späteren Zuschauern genau zu erläutern, was Sie gerade tun und was ggf. zu beachten ist.
Nach erfolgreicher Aufzeichnung können Sie Ihr Video nachbearbeiten, indem Sie z.B. die Sprechblasen, die mit dem Standardtext "Click" anzeigen, welche Stellen Sie mit der Maus angeklickt haben, durch aussagekräftige Texte ersetzen oder optisch ansprechend aufbereiten. Sie können Textfenster mit Erläuterungen einblenden, zusätzliche Bilder einfügen etc. - hier sind Ihrer Phantasie und Kreativität quasi keine Grenzen gesetzt.

Das fertige Video können Sie schließlich in quasi alle populären Formate (Flash Video, YouTube, als Exe-Datei oder für den Email-Versand) umwandeln und dann ggf. direkt bei YouTube hochladen.
Ob Sie also ein Programm vorstellen wollen, einem Freund oder Familienangehörigen interaktiv zeigen möchten, wie er z.B. Skype einrichtet oder einen interaktiven Rundgang durch Ihre neue Homepage produzieren möchten - mit dem Wondershare Demo Creator ist all das und noch weitaus mehr möglich.

Sie finden den "Wondershare Demo Creator 3.0" unter http://www.sameshow.com/demo-creator.html
Hier haben Sie auch die Möglichkeit, sich vor dem Kauf eine 30 Tage lauffähige Demoversion herunterzuladen und sich so selbst von der Leistungsfähigkeit des Programms zu überzeugen. Einige aussagekräftige Beispiele für die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten finden Sie übrigens hier: http://www.sameshow.com/democreator/create-software-demo-samples.html

Meine persönliche Bewertung des Wondershare Demo Creator: 9/10 Punkten

Sonntag, 4. Juli 2010

PDF-Tools für Autoren

In den vergangenen Jahren hat sich das von Adobe entwickelte PDF-Format (Portable Document Format) als allgemeingültiger Standard für den Austausch elektronischer Dokumente entwickelt. Alle Versuche anderer namhafter Hersteller wie Microsoft, ihre eigenen Standards am Markt einzuführen, waren allein aufgrund der großen Verbreitung des PDF-Formats bereits im Vorfeld zum Scheitern verurteilt.

Das PDF-Format hat eine ganze Reihe von Vorteilen, die es auch und gerade für Schriftsteller, Journalisten und andere Autoren unverzichtbar machen:

1) Im PDF-Format gespeicherte Dokumente können nicht nur unter Windows, sondern auch unter Mac-OS X oder Linux geöffnet werden, ohne dass hierfür teure Software erforderlich wäre.

2) PDF-Dokumente können nicht nur Text und Grafiken enthalten, sondern auch alle verwendeten Schriftarten ins Dokument einbetten, so dass das Dokument auf jedem Rechner gleich aussieht, egal ob dort die verwendeten Schriften installiert sind oder nicht.

3) PDFs haben sich nicht nur im Bürobereich für den Austausch von Berichten o.ä. durchgesetzt, sondern stellen auch den weltweit verbreitetsten Standard für elektronische Bücher (Ebooks) dar.

4) Ein PDF kann (zumindest mit regulären Bordmitteln) nicht ohne Weiteres geändert werden. Dennoch ist es möglich, ein PDF mit Kommentaren, Markierungen o.ä. zu ergänzen, was es für Autoren zu einem idealen Kommunikationsmittel im Bereich der Revisionsbearbeitung macht.

5) Es ist möglich, PDFs bereits bei der Generierung mit einem Passwortschutz zu versehen. So kann nicht nur verhindert werden, dass Unbefugte das PDF öffnen, sondern es kann sogar eingeschränkt werden, ob Textpassagen aus dem PDF heraus kopiert werden dürfen, ob und in welcher Auflösung das Dokument gedruckt werden darf etc.

6) Durch die Möglichkeit, PDFs in beliebig hoher dpi-Auflösung zu generieren, hat sich das PDF-Format (bzw. die Unterart PDF/X) auch als Standard für die Übergabe von druckreifen Dokumenten etabliert.

7) Obwohl das PDF als proprietäres Format von Adobe begonnen hat, braucht man heute nicht mehr den Adobe Acrobat, um PDF-Dateien zu erzeugen oder zu bearbeiten, da diese Aufgaben mittlerweile ebenso gut von diversen Freeware- und OpenSource-Programmen übernommen werden können.

Um mit PDFs arbeiten zu können, braucht man primär zwei Programme: eines zum Erzeugen von PDF-Dateien, ein weiteres zum Anzeigen (und ggf. Bearbeiten / Kommentieren) der PDF-Dateien. Will man hierbei auf das Adobe Acrobat Programm verzichten, das selbst in der deutlich abgespeckten Standard-Version stolze 160 Euro kostet, sind die beiden folgenden Programme die beste Wahl:

1) PDFs erzeugen mit dem PDF Creator 1.0.1

Der PDF Creator ist ein OpenSource Projekt. Das kostenlose, komplett auf Deutsch erhältliche Programm, das kürzlich nach jahrelanger Entwicklung die 1.0-Versionsnummer erreicht hat, wird als Druckertreiber installiert und ermöglicht es, aus jeder beliebigen Anwendung heraus PDF-Dateien zu erzeugen.

Der PDF Creator beherrscht u.a. auch PDF/X-Dateien (werden für die Erzeugung der Druckvorstufe verwendet) und passwortgeschützte PDFs, außerdem kann er Dateien wahlweise auch im PostScript- oder Encapsulated-PostScript-Format sowie in verschiedenen Bildformaten (TIF, JPG...) speichern.

2) PDFs anzeigen / bearbeiten mit dem PDF Xchange Viewer

Der PDF Xchange Viewer ist ein kostenlos erhältliches Freeware-Programm der Firma Tracker Software. Das auf Deutsch erhältliche Programm ist wesentlich schlanker als der konventionelle Adobe Acrobat Reader, der in seinen neueren Versionen gerne schon mal ältere Rechner allein durch seinen Ressourcenhunger in die Knie zwingt.

Ein großer Vorteil gegenüber anderen PDF Viewern ist einerseits seine uneingeschränkte Portabilität (das Programm kann direkt von einem USB-Stick oder sogar von einer CD-ROM aus gestartet werden), außerdem bietet er die Möglichkeit, PDFs mit diversen integrierten Tools (Schreibmaschine, Markierungen, Kommentare, Seiten drehen...) zu markieren, kommentieren und ergänzen und dann in der überarbeiteten Version wieder abzuspeichern.

3) PDFs teilen / zusammenfassen mit PDFsam

Manchmal kommt man in die Verlegenheit, mehrere PDFs zu einem Gesamtdokument zusammenfassen zu müssen oder umgekehrt Teile aus einem längeren PDF zu löschen oder zu extrahieren. Hier kommt das OpenSource Tool PDFsam (http://www.pdfsam.org/) ins Spiel.

PDFsam ist in zwei Versionen erhältlich: die kostenlose Version mit geringfügig reduziertem Funktionsumfang kann einfach heruntergeladen und installiert werden, die 'erweiterte' Version steht einem nach einer kleinen Spende an die Entwickler zur Verfügung. Theoretisch reicht es aus, einen Minimalbetrag von nur einem Euro zu spenden, so dass es also selbst für finanziell eingeschränkte Anwender keinen Grund gibt, sich die 'erweiterte' Version nicht zu gönnen. Diese Version ermöglicht es zusätzlich, PDF-Dokumente zu verschlüsseln oder zu entschlüsseln, die Meta-Daten des PDFs zu bearbeiten, Dateianhänge aus PDFs zu extrahieren etc.

Mit diesen drei kostenlosen Programmen deckt man bereits den größten Teil des Funktionsumfangs von Adobe Acrobat Standard ab. Weitergehende Features wie das Erstellen ausfüllbare PDF-Formulare oder das Umwandeln gescannter PDFs in durchsuchbaren Text, wie sie die Standard- oder teils nur die Pro-Version des Adobe Acrobat bieten, werden überwiegend im geschäftlichen Bereich benötigt. Wer diese Features tatsächlich benötigt, kann die Anschaffung des Adobe Acrobat erwägen, alle anderen dürften mit den oben empfohlenen Freeware- bzw. OpenSource-Alternativen besser beraten sein.