Sonntag, 7. März 2010

Focus Writer - schlicht und einfach?

Mit “Focus Writer” schickt der OpenSource-Programmierer Graeme Gott ein weiteres ZenWare-Textverarbeitungssystem ins Rennen um die Gunst der schreibenden Zunft.

Während Mac-Anwender seit dem Klassiker Writeroom durchaus daran gewöhnt sind, für ZenWare-Textverarbeitungsprogramme bares Geld hinzulegen, ist der ZenWare-Markt unter Windows von kostenlosen Programmen wie WriteMonkey und Q10 dominiert.

Graeme Gotts “Focus Writer”, das seit Januar 2010 in der Version 1.2.1 vorliegt, orientiert sich weniger an ‘klassischer’ Zenware wie Writeroom, sondern mehr am optisch aufwändigeren OmmWriter.

Während OmmWriter (zumindest bisher) nur für Mac OS X erhältlich ist, gibt es den “Focus Writer” sowohl für Windows als auch für Mac OS X.

Gibt sich Focus Writer beim ersten Start mit schlichter schwarzer Schrift auf mausgrauem Untergrund noch eher unauffällig, treten die Unterschiede zu den ‘üblichen Verdächtigen’ sehr deutlich zu Tage, wenn man den Mauszeiger an den oberen oder unteren Bildschirmrand bewegt.

Am oberen Bildschirmrand blendet sich sanft ein Menü ein, über das man unterschiedliche Themes erstellen und auswählen kann. Jedes Theme besteht aus einem (optionalen) Hintergrundbild, einer Vordergrundfarbe, die sich stufenlos mehr oder weniger transparent einstellen lässt und einer Kombination aus Schriftart, Schriftgrad und Schriftfarbe.
Je nachdem, ob man gerade an einem Fantasy-Roman, einem Blogpost oder einem Sachbuch arbeitet, kann man sich also unterschiedliche Themen anlegen, die gerade zur eigenen Stimmung passen und einen bei der Arbeit inspirieren.

Bewegt man hingegen den Mauszeiger an den unteren Rand, blendet das Programm eine Statusleiste ein, die neben den üblichen Informationen wie der Länge des Dokuments in Wörtern oder Zeichen, der Zeit und dem Namen des Dokuments auch die von Webbrowsern oder anderen Programmen wie Lotus Symphony bekannten Dokumententabs zeigt. Es ist daher möglich, mehrere Dokumente parallel zur Bearbeitung zu öffnen und jederzeit schnell zwischen diesen hin und her zu schalten.
Ein kleiner Schönheitsfehler (der vielleicht ja noch in einer späteren Version behoben wird) ist, dass die Auswahl eines Themas sich gleichermaßen auf alle geöffneten Dokumente bezieht. Wäre es auch noch möglich, für jedes parallel geöffnete Dokument ein eigenes Thema anzuwählen, wäre dieses Feature noch interessanter.

Auch wenn “Focus Writer” von Funktionsumfang und Komfort her nicht einmal annähernd meinem persönlichen Favoriten “WriteMonkey” das Wasser reichen kann, finde ich den Ansatz mit den Hintergrundbildern durchaus interessant und werde das Programm weiterhin im Auge behalten.

Weblink: http://gottcode.org/focuswriter/

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