Sonntag, 28. November 2010

NaNoWriMo 2010 – Ein Rückblick

nano_10_winner_120x390-8 In diesen Tagen geht der diesjährige NaNoWriMo zu Ende – für mich persönlich das zweite Mal, dass ich an diesem Schreibmarathon teilgenommen habe. Mein eigener NaNoWriMo-Roman "Gallagher – Die letzte Mission" hat es gestern mit 61.872 Worten über die Ziellinie zum magischen Wort "ENDE" unter dem letzten Kapitel geschafft – ein Anlass für mich, kurz auf die letzten vier Wochen zurück zu schauen.

Mit im Schnitt ca. 120 – 150 Minuten pro Tag ist der NaNoWriMo eine recht zeitaufwändige Aktion. Obwohl – oder vermutlich eher gerade weil – ich versucht habe, über den gesamten Zeitraum eine relativ konstante Quote von ca. 2000 Wörtern pro Tag zu erbringen, hat sich der Zeitaufwand bei mir nicht gleichmäßig über die ganzen vier Wochen verteilt:

Nach einem recht flotten Start (ca. 100 bis maximal 120 Minuten für die angepeilte Tagesquote), rächte es sich für mich ungefähr nach dem ersten Drittel, dass ich meinen NaNoWriMo-Roman nicht so präzise vorgeplant hatte, wie ich das sonst gerne bei meinen Projekten mache. Knappe zehn Stunden Planung erscheinen einem anfangs noch ausreichend, spätestens im Mittelteil rächt sich die scheinbare Zeitsparmaßnahme aber doppelt und dreifach.

An manchen Tagen brauchte ich fast vier Stunden, um mich durch die Stellen der Handlung zu schlagen, über die ich in der Planungsphase noch nach dem Motto 'Mut zur Lücke' recht locker hinweg gegangen war.

Erst im letzten Viertel, als die Handlung auf den großen Showdown zusteuerte, legte auch mein Schreibtempo wieder deutlich zu. In den letzten drei Tagen war ich jeweils schon nach runden 80 bis 90 Minuten mit meiner Tagesquote durch und musste mich eher bremsen, den Rest für die folgenden Tage aufzuheben.

Auch wenn die Rohfassung von "Gallagher" noch 'sehr roh' ist (allein meine handschriftlichen Notizen, was ich bei der Überarbeitung später noch alles umschreiben, ergänzen oder ändern muss, füllen satte fünf A4-Seiten), hat mir der NaNoWriMo auch dieses Mal wieder viel Spaß gemacht.

Ich drücke allen anderen Teilnehmern alle verfügbaren Daumen, dass sie es rechtzeitig über die Ziellinie schaffen und ihren Roman zur offiziellen Bewertung der Manuskriptlänge hochladen können.

Falls Sie noch einen Rückstand aufzuholen haben, beißen Sie die Zähne zusammen und schreiben Sie, bis die Finger qualmen. Denken Sie immer daran: In dieser Phase kommt es nicht auf Qualität an, sondern wirklich nur darauf, die Handlung voran zu treiben. Die Überarbeitung ist ein anderes Thema – und bekanntlich kann man keine leere Seite korrigieren. ;-)

Falls Sie hingegen die 50.000 Wörter schon voll haben, Ihre Handlung Ihnen aber noch erschreckend weit von einem befriedigenden Ende entfernt scheint, können Sie immer noch die Notbremse ziehen: Schreiben Sie alle Szenen, zu denen Sie noch nicht gekommen sind, als kurze Zusammenfassung von ein paar Sätzen – und springen Sie dann direkt ins große Finale. Zwei, drei Sätze je Szene sind schnell geschrieben – und später, nach dem offiziellen Ende des NaNoWriMo, können Sie die fehlenden Szenen nach und nach in aller Ruhe schreiben und an den entsprechenden Stellen ins Manuskript einfügen.

Ach ja: und falls Sie noch einen keinen Anreiz als Motivationsschub benötigen: Alle Gewinner des diesjährigen NaNoWriMo erhalten einen 50%-Coupon für die Windows-Version des brillanten Schriftsteller-Programms "Scrivener", die für Anfang nächsten Jahres angekündigt ist.

Einen ausführlichen Testbericht der bereits erhältlichen Beta-Version finden Sie in der neuen Ausgabe des WritersWorkshop E-Zines, die heute erscheinen wird.

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