Sonntag, 11. März 2007

Von Frühaufstehern und Langschläfern

Da ich gestern abend Probleme mit meiner Internetverbindung hatte, hier noch der aktuelle Stand von gestern. Es geht mit großen Schritten auf das Finale zu. Leider hat mich eine Erkältung ziemlich umgehauen, von der ich eigentlich dachte, dass ich sie schon überstanden hätte. Ehe man sich versieht, ist sie wieder da. Man bellt wie ein Hund, bekommt kaum ein Wort heraus und hat das Gefühl, eine zerknüllte Wolldecke im Schädel zu haben. Ich bin jetzt schon gespannt, wie lange ich brauchen werde, um mein heutiges Tagessoll zu erfüllen.

Aber wie auch immer, es wird geschrieben. Meiner Meinung nach eine der wichtigsten Regeln beim Schreiben: Man schreibt jeden Tag seine Quote, ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit, ob man das Gefühl hat, Bäume ausreißen zu können oder sich wie ein Schluck Wasser in der Kurve fühlt.

Wie bei allen Dingen, die man regelmäßig macht, wird es zur Gewohnheit, ob es sich nun um positive oder negative Dinge handelt. Es ist wie mit dem Essen. Wenn man arbeiten geht und regelmäßig mittags in die Kantine geht, wird man merken, dass man pünktlich um kurz vor zwölf Hunger bekommt. Dass das mehr, wie bei Pawlows Hunden, eine Sache der Konditionierung als eine echte Notwendigkeit zur Nahrungsaufnahme ist, erkennt man, wenn man z.B. zuhause allein und ungestört an irgendetwas dran ist. Das kann Heimwerkerei, die Modelleisenbahn, ein kniffliges Problem oder ein spannendes Buch sein. Dabei vergisst man die Zeit - und das Hungergefühl, das sich an einem normalen Tag pünktlich um zwölf eingestellt hätte. So kann man sich selbst konditionieren. Wenn man jeden Morgen nach dem Aufstehen erst einmal eine Stunde (oder wieviel man erübrigen kann) schreibt, stellt sich irgendwann das Kreativitätsgefühl auch ganz von alleine ein, sobald man sich an den Schreibtisch setzt und die letzten Absätze des Vortags noch einmal durchliest.

Ich liebe ohnehin das Schreiben in den Morgenstunden. Ich bin ein Frühaufsteher, während meine Frau und mein Sohn Langschläfer sind. Morgens ist alles im Haus noch dunkel und ruhig. Niemand stört einen, wenn man sich mit einer Tasse Kaffee an den Computer zurückzieht und erst einmal ein paar Seiten schreibt. Am liebsten sind mir die Wochenenden, an denen ich auch schon um fünf Uhr aufstehe und meist, bis meine Frau und mein Sohn aus den Federn kommen, mein Tagessoll an Rohscript schon geschrieben habe. Den Rest des Tages kann ich dann, wie ich die Zeit finde, der Überarbeitung früherer Manuskripte oder der Planung meiner nächsten Projekte widmen.

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